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Kaukasus Waffen SS Die Deutsche Gebirgstruppe von 1939-1945 (Das III Reich Sondersheft 08)
Publisher: John Jahr Verlag 1974 76 Pages
PDF 88 MB
Vor dem Ersten Weltkrieg gab es im Deutschen Reich keine Gebirgstruppe. Eine Anzahl Jägerbataillone waren für den Kampf im Wald und Berg vorgesehen, so das Jägerbataillon Colmar für die Vogesen, das in Goslar für den Harz und jenes in Hirschberg für das Riesengebirge, die beiden bayerischen Jägerbataillone für den Alpenbereich, dessen Schutz aber vor allem den k.u.k. Kaiserjägern und -schützen vorbehalten blieb. Auch die italienischen Alpinis standen dafür, was sich dann bei Kriegsbeginn 1914 als Irrtum erwies.
Als im Herbst 1914 in den Vogesen französische Chasseurs alpins auf Skiern in den Kampf eingriffen, mußten in großer Eile gleichwertige deutsche Verbände geschaffen werden. Dies geschah fast gleichzeitig in Bayern und Württemberg. Aus den bayerischen Ski- bzw. Gebirgs-verbänden entstand Ende des Frühjahrs 1915 das bekannte Deutsche Alpenkorps unter General Krafft von Dellmensingen. Diese vorzüglichen Truppen rückten Ende Mai 1915 an die Tiroler Front gegen die Italiener, die uns in jenen Tagen als bisherige Verbündete den Krieg erklärt hatten.
Ebenso wie damals in Tirol, kämpften diese im Herbst 1917 gegen die Italiener am Isonzo, um den Monte Matajur, überschritten den Tagliamento, nahmen Cardonas Hauptquartier Udine und erreichten den Piave biszum Monte Grappa. Doch ein Jahr später vermochte auch die Gebirgstruppe an der Marne und an der Maas das tragische Ende nicht aufzuhalten.
In dem Mitte der 20er Jahre folgenden 100000-Mann-Heer der Reichswehr fand die Gebirgstruppe keinen Platz. Allerdings wurden gewisse Ansätze eingeplant.
Erst als im Sommer 1935 in der Österreich-Frage zwischen Hitler und Mussolini Spannungen auftraten und der Duce mit Gegenmaßnahmen drohte, befahl Hitler angesichts der italienischen Alpinis die sofortige Aufstellung zunächst einer Gebirgsbrigade. Sie erfolgte umgehend durch den Generalmajor Ludwig Kubier in München. Wie schon im Ersten Weltkrieg, meldeten sich viele begeisterte Freiwillige, so daß mit Hilfe stiller Kaderverbände bereits am 1. Oktober 1937 die spätere 1. Gebirgs-Division - zunächst nur mit zwei Gebirgs-Jäger-Regimentern - stand. Mit dem Anschluß Österreichs im Frühjahr 1938, bei dem die deutschen Gebirgsjäger von der Bevölkerung freudig begrüßt wurden, ergab sich eine neue Gliederung durch Übernahme der 5., 6. und 7. österreichischen Gebirgs-Division.
Aus ihnen entstand die 2. Gebirgs-Division Innsbruck (Generalmajor Feuerstein) sowie die 3. Gebirgs-Division Graz (Generalmajor Dietl); nunmehr zusammengefaßt zum XVIII. Gebirgskorps in Salzburg unter seinem Kommandierenden General Eugen Bayer. Mit diesem vereinigten Gebirgskorps zogen unsere Gebirgstruppen Anfang September 1939 in den Zweiten Weltkrieg auf dem Südflügel der deutschen Heeresfront, um, aus dem bewaldeten Bergland der Tatra antretend, den polnischen Südflügel zu umfassen, was in scharfem Zugriff bei Lemberg gelang. Im Frühjahr 1940 wurde die Division Dietl zu der schwierigen Aufgabe der Einnahme von Narvik und damit zu einem jahrelangen Kampf in Eis und Schnee nördlich des Polarkreises befohlen, der von den Gebirgsjägern, auch der 2. und 6. Gebirgs-Division, gemeistert wurde. Erst die feindliche Überlegenheit nach dem Abfall Finnlands zwang zum Aufgeben dieses nun unhaltbaren Kriegsschauplatzes. Ende Mai 1941 erhielten die Gebirgler der 5. Division (Ringel) den Einsatzbefehl gegen Kreta, zusammen mit der ausgezeichneten deutschen Fallschirmtruppe. Als diese auf der von Engländern und Neuseeländern erbittert verteidigten Hohe 108 bei Malemes in schwerster Bedrängnis war, griffen die „Jäger" mit einem umfassenden Angriff rettend ein. Wenige Tage darauf war die Insel in deutscher Hand.
Der Durchbruch durch die schwer befestigte Metaxaslinie und der weitere Vorstoß über den Olymp und die Thermo-pylen nach Athen gaben ebenfalls Zeugnis von der kämpferischen Leistung der Gebirgstruppe in schwierigstem Gelände.
Das Schwerste aber kam mit dem Rußlandfeldzug! Über 4000 km marschierten und kämpften die Manner mit dem Edelweiß über Lemberg nach Winniza, über den Dnjepr nach Stalino und Rostow am Don, um von hier aus den Kaukasus bis zu Höhen über 5000 m zu erobern und zum Schwarzen Meer vorzustoßen. Aber dicht vor dem Ziel durch russische Überlegenheit zur Umkehr gezwungen, endete für sie der Krieg auf dem Balkan im Kampf mit den Partisanen Titos. Die Art des Einsatzes brachte es mit sich, daß bei den Gebirgsjägern immer einer für den anderen stand; ob jüngster Jäger, ob Kommandierender General - sie alle waren einander in tiefer Kameradschaft verbunden.
Der alte Chef des Generalstabes, Generaloberst Halder, der seine Divisionen kannte, sagte nicht umsonst. Die deutsche Gebirgstruppe war nicht nur eine Elite im Kampf, sondern auch im Herzen!
Huben I.iii General der Gebirgstruppe a l
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