Grenadiere Waffen SS Die Deutsche Infanterie von 1939-1945

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Grenadiere Waffen SS Die Deutsche Infanterie von 1939-1945 (Das III Reich Sondersheft 11)

Publisher: John Jahr Verlag 1974 76 Pages

PDF 83 MB

Es war am llmensee. Ein goldener Okto­bertag des Jahres 1942. Beim Panzer-Grenadier-Regiment begrub man den Or­donnanzoffizier des III. Bataillons, der auf dem Wege in die vorderste Linie gefallen war. Der Divisionspfarrer trat ans Grab und begann seine Gedenkrede mit den Worten: „Ein Leutnant von der In­fanterie."

Der Leutnant war Gero v. Manstein, 19 Jahre alt. Sein Vater, der spätere Feldmar­schall und bedeutendste Heerführer des Zweiten Weltkriegs, damals noch Ober­befehlshaber der 11. Armee, stand mit am Grabe an den Ufern des llmensees. Und er begründet in seinen Erinnerungen die Einführungsworte des Divisionspfarrers: „Es war der Wunsch unseres Sohnes, Soldat zu werden, und zwar bei jener Waf­fe, der Infanterie, der auch ich angehört hatte und die man die Königin des Schlachtfeldes nennt, weil auf ihr von jeher die Last des Kampfes gelegen hat." „Königin des Schlachtfeldes". König In­fanterist: „... äußere Ehren kennt er nicht, kennt nur seine harte Pflicht, ernst das Auge, blaß die Wangen, ruhig in den Tod gegangen. Schlicht und tapfer spät und früh, unverzagt in Stürmen, anspruchs­lose Infanterie, möge Gott dich schirmen!" Angesichts der Panzer, Raketen, Flieger­bomben und atomaren Massenvernich­tungsmittel mag das manchem antiquiert klingen. Für die Zeit, da der Preußenkönig Friedrich Wilhelm I. „das Fußvolk", das heißt die zu Fuß kämpfenden und ver­schieden ausgerüsteten Verbände zu einer Waffengattung fest zusammenfaß­te, nämlich zur Infanterie (wenn auch noch mit der jeweiligen Waffenunterschei­dung: Grenadiere, Musketiere, Füsiliere) -jawohl, da trug der Infanterist ganz offen­sichtlich die Krone. Da war der preußische Infanterist mit Zopf, Dreispitz oder Gre­nadiermütze, in knapp geschnittenem blauen Tuchrock, mit den umgeschlage­nen roten Rockschößen, den farbigen Brustrabatten und Aufschlägen, den Knöpfen, Schleifen und Tressen und be­waffnet mit der zum Feuersteingewehr weiterentwickelten Muskete das Symbol und Vorbild des Soldatentums für ganz Europa. Königin Infanterie auch noch in derZeit der Befreiungskriege; auch noch 1870/71; auch noch im ersten Teil des I. Weltkrieges; doch ließ nicht im zweiten Teil der Masseneinsatz von Artillerie und Tanks, von Trommelfeuer und Technik den Titel verlöschen? Haben mit dem II. Weltkrieg nicht Luftwaffe und Panzertrup­pe die entscheidenden Erfolge errungen und den Königin-Titel an ihre Fahne ge­heftet?

Nein! Die Masse des deutschen Heeres bestand auch im Zweiten Weltkrieg im-

mer noch aus Infanterie-Divisionen -Grenadiere, Panzergrenadiere, Jäger, Volksgrenadiere hießen diese Männer. Und sie haben die Hauptlast des Kampfes getragen: in den ersten großen Offensi­ven, bei den Kesselschlachten als den Feind fesselnder Ring; wie im zweiten Teil, in der Abwehr des überlegenen Gegners; im Halten; Gegenstoß; Rückzugsdek-kung; Abwehrschlacht. Nur das Gebiet, auf dem wirklich der Fuß des Infanteristen steht, ist auch wirklich in Besitz genommen und kann in Besitz gehalten werden. Der Satz aus dem Exerzierreglement für die In­fanterie von 1906 hat also immer noch Gül­tigkeit: „Sie trägt die Hauptlast des Kamp­fes. DafürwinktihrauchdergrößteRuhm." Gerade im Zweiten Weltkrieg erwies sich, daß es ohne den Infanteristen nicht ging. Wo Tier und Motor nicht mehr durchka­men, mußte der Infanterist, der Einzel­kämpfer, in die Bresche springen. Und die Weiterentwicklung der Panzerwaffe, die einer der gefährlichsten Gegner des In­fanteristen wurde, bewirkte zwar die Ver­stärkung spezieller Abwehrwaffen; aber wie oft waren die panzerbrechenden Ge­schütze nicht vorhanden - dann mußte wieder der Infanterist einspringen und mit Handwaffen, mit geballter Ladung, mit. „Panzerfaust" und „Ofenrohr" die anrol­lenden Ungetüme kampfunfähig machen und vernichten. Ob Kampf gegen die moderne technische Waffe, obgegen den Hinterhalt der Partisanen, ob gegen Frost, Schlamm und Staub im Rußlandkrieg -der Infanterist mußte ihn durchstehen und leistete oft Übermenschliches. Um solche Leistungen zu vollbringen, be­darf es einer umfassenden Ausbildung; und es gilt bis auf den heutigen Tag, daß die höchsten Anforderungen an die ge­fechtsmäßige Ausbildung des Infanteri­sten, des Grenadiers und des Jägers ge­stellt werden. Diese Ausbildung verlangt vom einzelnen mehr als die Ausbildung bei den Waffengattungen, die mit Ma­terial oder Technik zu tun haben. Aus dem Ausbildungsprogramm sei nur her­vorgehoben: Beobachtungsdienst, Ge­fechtsaufklärung, Sicherungs-, Verbin-dungs- und Meldedienst, Geländeaus­nutzung und Tarnung auf dem Marsch, auf dem Gefechtsfeld, in der Bereitstel­lung, im Angriff, in der Verteidigung, Wald-und Ortskampf in Kampfgruppen und schließlich Schießen. Dazu kommt die diffizile Zusammenarbeit mit den schwe­ren Waffen. Das Bild des modernen In­fanteristen hat sich also gegenüber frü­heren Zeiten erheblich geändert, doch seine entscheidende Rolle im militäri­schen Schutzgefüge ist geblieben. Des­halb sage ich mit Stolz: Ich war bei der anspruchslosen tapferen deutschen Infanterie!

Theodor Talsdorff Generalleutnant a. D.

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